Magnamagna: Das italienische Misstrauen gegen die Politik – und was dagegen helfen kann

Shownotes

Am 25. September wählen Italienerinnen und Italiener ein neues Parlament. Entscheidend wird dabei auch sein, wie viele Menschen überhaupt wählen gehen – und so zeigen, dass sie zumindest etwas Vertrauen in das politische System ihres Landes haben. In Italien sinkt der Anteil der Menschen, die dieses Vertrauen haben, seit Jahren. Warum ist das so? Und was ließe sich dagegen tun?

Hinter dem unübersetzbaren Wort magnamagna steckt eine Vorstellung von der Politik im eigenen Land, die viele Italienerinnen und Italiener teilen: Dass sie nicht viel mehr als ein Selbstbedienungsladen sei, von dem Bürgerinnen und Bürger nichts hätten. Und dahinter steckt die Geschichte von drei wichtigen Gründen dafür, dass viele Menschen in Italien das Vertrauen in die Politik verloren haben. Es ist eine Geschichte aus Korruption, Wut und Menschen, die erleben, dass sie im Vergleich zu ihren Mitbürgern im Rest Europas ärmer werden. Und von Spielregeln der Politik, die alles noch schlimmer machen – und die dringend geändert werden müssten. Zu Gast in dieser Episode ist der Journalist Luca Misculin (auf Twitter: @lmisculin) vom italienischen Nachrichtenportal "Il Post".

Das ist die vierte Folge von Kurz gesagt: Italien – dem Podcast, der Italien erklärt. Wort für Wort.

Bildbeschreibung

Passaparola – Mundpropaganda

In dieser Episode empfehle ich die Reportage mit dem Titel "Krisengebiet", die Oliver Meiler im Juni 2018 für die "Süddeutsche Zeitung" geschrieben hat. Er ist dafür in den Badeort Capalbio gereist, der früher eine Hochburg der italienischen Linken war – und in dem die Menschen nun mit den Populisten liebäugeln.

"Krisengebiet" für Menschen mit "Süddeutsche"-Abo

"Krisengebiet" für Menschen ohne SZ-Abo

Über diesen Podcast

Kurz gesagt: Italien hilft dabei, Italien besser zu verstehen. Der Podcast nimmt Folge für Folge ein unübersetzbares italienisches Wort unter die Lupe, hinter dem eine spannende Geschichte über dieses wundervolle und komplizierte Land steckt.

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Hier findet ihr die Spotify-Playliste "Kurz gesungen: Italien" – mit Songs, die im Podcast, dem Newsletter und dem Twitter-Account von "Kurz gesagt: Italien" zitiert worden sind.

Host von Kurz gesagt: Italien ist Sebastian Heinrich. Er ist politischer Journalist, hat einen wichtigen Teil seines Lebens in Italien verbracht und lebt, seit er zwölf Jahre alt ist, ein zweisprachiges, deutsch-italienisches Leben. Sebastian kennt sich in Italien ziemlich gut aus, diesem wundervollen und komplizierten Land – und hält sich Tag für Tag auf dem Laufenden darüber, was dort gerade passiert.

Sebastian Heinrich ist auf Twitter und Instagram als @bastianoenrico unterwegs. Per Mail ist er unter sebastian.heinrich.de@gmail.com erreichbar.

In dieser Episode erwähnte Quellen

Folge der Sendung "Gli Intoccabili" über den Seitenwechsel des Abgeordneten Antonio Razzi (2011)

Roberto Benigni sagt in "Johnny Stecchino" den Satz "Qui è tutto un magnamagna" (1991)

Die italienische Statistikbehörde ISTAT zum Vertrauen der Italiener in die Politik (2022)

Vergleichende PEW-Research-Studie zur Meinung zur Demokratie im eigenen Land (2021)

Bettino Craxi bei seiner Rede im italienischen Abgeordnetenhaus am 3. Juli 1992

"Stanno tirando di tutto": Demonstranten bewerfen Craxi vor dem "Hotel Raphael" mit Münzen (1993)

Der jüngste "Democracy Index" des "Economist" (2022)

OECD-Daten zur Entwicklung der Reallöhne in Europa, visualisiert von "Openpolis" (2020)

Das Buch "La Casta" (2007) auf Google Books

Artikel von "Openpolis" zur Intransparenz der Gehälter italienischer Abgeordneter (2020) "Euronews": Italienische Abgeordnete verdienen europaweit am besten (2016)

"Papeete: Warum in Italien so oft die Regierung stürzt" – die dritte Episode von "Kurz gesagt: Italien"

Copyright-Block

Idee, Recherche und Produktion von "Kurz gesagt: Italien" sind von Sebastian Heinrich.

Die Titelmelodie ist der Song "Italian Singing Hip Hop" von Cullah, veröffentlicht mit einer Creative-Commons-Lizenz.

Die Zwischenmelodien sind von Dominic Ward, ebenfalls mit einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht.

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